



Acetal Fräskunststoff
Acetal, der Kunstoff mit den unvergleichlichen Eigenschaften
Ehemals in der Zahntechnik als "Dental-D" für die Spritzgusstechnik beworben, zeichnet sich Polyoxymethylen-Homopolymer (POM oder Acetal genannt) durch seine hohe Biokompatibilität und Bruchfestigkeit aus, wie auch durch seine Vielseitigkeit, denn man kann von Schienen über Kronen bis hin zu Klammerprothesen vieles daraus fertigen kann. Jedoch hatte Acetal beim Spritzguss einen gravierenden Nachteil: Die thermische Expansion beim Verflüssigen auf die Spritztemperatur war sehr hoch. Sie machte die Arbeiten selbst auf speziellen Expansionsmodellen schwierig und es gelang nur versierten Technikern, daraus größere Teile mit guter Passgenauigkeit zu fertigen.
MediPlus hat Acetal nun als Blank für die Frästechnik verfügbar, sodass man das Problem der thermischen Expansion komplett umgehen und sich praktisch ausschließlich auf die Vorzüge dieses erstaunlichen Materials konzentrieren kann. Für die Verarbeitung von Acetal oder POM bietet die Frässoftware meist eigene Parameter-Sets an, denn dieses Material ist auch im Maschinenbau außerordendlich beliebt. Evtl ist die Verwendung einschneidiger Fräsen besser, denn Temperaturen über 150°C sollten vor allem beim Fräsen dünnwandiger Konstruktionen vermieden weden. Jedoch erlaubt die gute Bruchfestigkeit das Fräsen von Overlayschienen, die Zähne dünnwandig überdecken und bei Schichtdicken von 1,5 mm deren Form aufnehmen. Dabei können auch Schaltlücken geschlossen werden, ohne übermäßige Angst vor Schienenbrüchen haben zu müssen.
Von Haus aus ist POM chemisch stabil und verbindet sich nicht mit anderen Kunststoffen, auch nicht mit PMMA. Hierfür verwendet man im Bedarfsfall spezielle Conditioner, wie z. B. Visio-Link® (Bredent). Acetal ist thermoplastisch nachbearbeitbar und kann auf Hochglanz poliert werden.